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78.600 Kinofans bei der 63. Viennale
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In den 13 Festivaltagen wurden 78.600 Tickets für Filmvorführungen der Viennale verkauft, was einer Auslastung von 78,3% entspricht. Damit konnten in diesem Jahr 2.800 Kinokarten mehr abgesetzt werden als im Vorjahr. Als bester österreichischer Film wurde PERLA, von Alexandra Makarová ausgezeichnet. Der Spezialpreis der Jury ging an GIRLS & GODS, der Viennale Preis des Standards an LATE FAME.

Fortwährende Dialoge

„Diese Ausgabe war schlicht überwältigend“, blickt Viennale Direktorin Eva Sangiorgi begeistert auf das Festival zurück. „Ich spürte eine lebendige Energie, einen fortwährenden Dialog zwischen den Filmen im Programm, dem Publikum und den Gästen. In diesem Jahr waren es besonders viele – und sie alle zeigten große Offenheit und Großzügigkeit. Das Bedürfnis, sich mit unserer Zeit auseinanderzusetzen, ist enorm, und das Kino erweist sich dabei als ein einzigartig starkes und privilegiertes Medium. Die Viennale ist der ideale Ort, an dem all das geschehen kann. Sie hat uns dreizehn Tage lang zusammengeführt – und das hat eine tiefe Bedeutung und unbestreitbare Relevanz.“

Große Filmschaffende vor Ort

Der Reigen an außergewöhnlichen Momenten dieser Festivalausgabe begann schon bei der Eröffnung. „Die Viennale ist immer die schönste Erzählung eines Filmjahres“, hatte der deutsche Filmemacher Christian Petzold lobende Worte vorausgeschickt, als er im vergangenen Mai als neuer Viennale Präsident vorgestellt wurde. Nun war er persönlich in Wien, eröffnete im Gartenbaukino besagte Erzählung mit seinem wunderbaren neuen Film MIROIRS NO. 3 und begeisterte in den Tagen danach Publikum und Presse mit klugen Gedanken zu Kino und dem Zustand der Welt wie auch mit feinem Humor.

Besondere Aufmerksamkeit haben natürlich die großen Namen auf sich gezogen, Weltstars des Films, die allerdings eines gemeinsam haben: echte Liebe für das Kino. So verwundert es nicht, dass Juliette Binoche, John C. Reilly und Willem Dafoe ihren Aufenthalt in Wien und ihre Viennale-Screenings sehr genossen und das Festival für seine Filmleidenschaft und sein cinephiles Publikum zu schätzen wussten und dies auch zum Ausdruck brachten. Ein ganz speziell aufgeladenes Highlight war daher auch die Premiere von THE SOUFFLEUR in Anwesenheit von Willem Dafoe, der diesen Film hier in Wien vor einem Jahr mit Regisseur Gastón Solnicki gedreht hat, mit dem Hotel Intercontinental als zentralem Protagonisten. Dafoe ließ es sich darüber hinaus nicht nehmen, unangekündigt auch bei LATE FAME von Kent Jones vorbeizuschauen, um beim Q&A nach dem Screening mitzumachen. Viele weitere Größen des Weltkinos gaben uns in diesem Jahr die Ehre und präsentierten ihre Filme persönlich in Wien.

Deutscher Oscarkandidat-Film

Mascha Schilinski, deren außergewöhnlicher Film IN DIE SONNE SCHAUEN u.a. in Cannes prämiert wurde und für Deutschland ins Oscar-Rennen geschickt wird, kam genauso nach Wien wie die deutsche Regie-Ikone Edgar Reitz mit dem aktuellen Film LEIBNIZ – CHRONIK EINES VERSCHOLLENEN BILDES – mit dabei die herausragenden Schauspieler:innen Aenne Schwarz und Viennale-Fan Lars Eidinger, der es sich ein weiteres Mal nicht nehmen ließ, eine der Festival-Parties als DJ zu rocken. Während der italienische Filmemacher Pietro Marcello mit seinem neuen Film DUSE, der drängende Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Politik stellt, für ein weiteres cineastisches Highlight sorgte, begeisterte die herausragende argentinische Regisseurin Lucrecia Martel Publikum und Presse mit ihrem ersten Dokumentarfilm NUESTRA TIERRA, in dem sie das koloniale Erbe Argentiniens untersucht, und einem spannenden ausführlichen Talk über das Drehbuchschreiben im Metro Kinosalon. Der war, wie auch die beiden anderen dort stattfindenden Gespräche, komplett ausreservierrt. Kein Wunder: einerseits diskutierten die Filmemacher:innen Eva Neymann und Lisa Polster mit Andrea Ernst über filmische Formen des Widerstands, andererseits konnte man eine der herausragendsten Regisseurinnen des aktuellen Genrekinos live im Gespräch erleben: Julia Ducourneau, die ihren aktuellen Film ALPHA in Wien präsentierte.

Auch kleinere Programme im Fokus

Neben den vielen „großen“ Filmen im Hauptprogramm, die wie erwartet Publikumsmagneten waren, u.a. Yorgos Lanthimos BUGONIA, Jim Jarmuschs FATHER MOTHER SISTER BROTHER oder AFTER THE HUNT von Luca Guadagnino, um nur einige zu nennen, wurden auch die als „kleiner“ empfundenen Programme großartig vom Wiener Publikum aufgenommen. So konnte das vom Filmarchiv Austria kuratierte Programm zur österreichischen Filmemacherin Angela Summereder genauso durch sehr gute Auslastung überzeugen wie die Historiografie: Newly Restored und die äußerst spezielle Kinematografie GASPERCOLOR, die unsere Erwartungen deutlich übertraf.

Filmmuseum Retrospektive

In diesem Zusammenhang muss das außergewöhnliche Programm zur niederländischen Filmemacherin Digna Sinke besonders gewürdigt werden, das für viele heimische wie auch internationale Kinofreund:innen zu einer echten Entdeckung wurde. Es wurde viel darüber gesprochen, und auch die internationale Branche nahm dies zur Kenntnis – angeblich sind schon Retrospektiven von Sinkes Werk in anderen Ländern geplant! Als einen ganz besonderen Höhepunkt muss die diesjährige Retrospektive von Viennale und dem Österreichischem Filmmuseum hervorgehoben werden. Das Werk des französischen Filmemachers Jean Epstein , der eine Brücke zwischen avantgardistischen Experimenten und poetischem Realismus schlug, ist an sich schon ein besonderer Genuss und kaum im Kino zu sehen. In Wien wurde aber jeder seiner Stummfilme von ausgewählt guter LiveMusik begleitet.

[mst]

Link zu: 63. Viennale

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