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Gabriele Münter (1877–1962) war weit mehr als die „Frau an der Seite Kandinskys“. Durch Ausstellungen und Publikationen, insbesondere jene der vergangenen zwei Jahrzehnte, findet sie breite Anerkennung als eine der führenden Protagonisten der deutschen Avantgarde. Nun würdigt sie das Leopold Museum als erste Institution in Österreich mit rund 140 Exponaten im Rahmen einer umfassenden Personale.
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20.Oct 23 - 18.Feb 24Leopoldmuseum
Museumsquartier
1070 WienTermin als iCal speichern |
Die Schattenfrau
Schlichte Kompositionen, festes Lineament, kräftige Farben – so präsentieren sich die kühnsten Werke von Gabriele Münter (1877–1962). Zu Lebzeiten und auch lange danach zur „Frau an der Seite Wassily Kandinskys“ reduziert, gilt Münter inzwischen über den Kontext des Blauen Reiters hinaus als Fixstern in der internationalen Moderne. Manche ihrer Porträtarbeiten sind regelrechte Ikonen des deutschen Expressionismus.
Münters Leben und Werk standen abwechselnd im Zeichen von Begeisterung und Enttäuschung, von Neugierde und Resignation. Schon früh als zeichnerisches Talent erkannt und gefördert, schärfte sie im Zuge einer zweijährigen Reise durch die USA ihren Blick für Landschaftsausschnitte zusätzlich als Fotografin, ehe sie 1901 zum Studium nach München kam. Die entscheidende Begegnung mit Kandinsky, das spätimpressionistische Malen während ihrer gemeinsamen Reisen und eine intensive Beschäftigung mit Druckgrafik gingen dem Durchbruch zur Klarheit und Reduktion voran, der ihr 1908 im oberbayerischen Murnau gelang. Der Austausch mit Alexej Jawlensky und die Affinität zur Kinder- und Volkskunst zeitigten in Münters Werk eine unverkennbare Sonderform des Fauvismus.
Von der neuen Sachlichkeit zum Abstrakten
Die Vereinsamung nach der Trennung von Kandinsky löste in den 1920er-Jahren eine Schaffenskrise aus, die mit einem Gastspiel in der "Neuen Sachlichkeit" endete. Erschwerte Lebensumstände, aber auch eine Konsolidierung des Stils sind für die 1930er-Jahre kennzeichnend. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Kunsthistoriker Johannes Eichner, rettete Münter in Zeiten der nationalsozialistischen Barbarei zahlreiche Meisterwerke des Blauen Reiters. In ihrer letzten Lebensdekade wandte sich die Künstlerin häufig abstrakten Kompositionen zu.
"Selbst ein ungeübtes Auge erkennt an Gabriele Münters Gemälden rasch die Zeichnerin, war doch die ,geheime Meisterin der reinen Linie‘ (Gustav Friedrich Hartlaub, 1952) in Wirklichkeit eine ganz und gar offenkundige. Jener Abstraktion, die materiell bekanntlich nicht existiert, in der Welt der visuellen Dinge aber omnipräsent ist, nämlich der Linie, kommt in vielen Werken von Münter eine konstituierende Rolle zu; diejenige eines Gerüstes", so Ausstellungs-Kurator Ivan Risti?.
Hans-Peter Wipplinger , Direktor des Leopold Museum zur Künstlerin Münter:" Heute genießt Gabriele Münter den Status einer Säulenheiligen der deutschen Avantgarde und der internationalen Moderne. Manche ihrer Gemälde sind mit ihren signifikanten, auf Form und Farbe, Schlichtheit und Harmonie fokussierten Kompositionsschemata regelrechte Ikonen des deutschen Expressionismus. Dass das Leopold Museum nun als erste Institution in Österreich eine umfassende Münter-Retrospektive ausrichtet, ist ein seit einer Dekade gehegter Wunsch und erfüllt uns mit großer Freude."
GABRIELE MÜNTER RETROSPEKTIVE
20.10.2023–18.02.2024 | Ebene - 2
KURATOR: Ivan Risti?
OBJEKTE DER AUSSTELLUNG GESAMT: 133 davon 17 Fotografien, 86 Gemälde, 18 Arbeiten auf Papier und Archivmaterial: 12
KATALOG ZUR AUSSTELLUNG: 23,5 x 28 cm, 256 Seiten, 193 Abbildungen, Verkaufspreis: EUR 39,90
Erhältlich im Leopold Museum Shop: www.leopoldmuseum.org/shop
ÖFFNUNGSZEITEN
Täglich außer Dienstag, 10–18 Uhr (Kassaschluss 17:30 Uhr) sowie an Feiertagen geöffnet
PORR NIGHT: Jeden ersten Donnerstag im Monat, 18–21 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet
Aktuelle Informationen zu unseren Öffnungszeiten: www.leopoldmuseum.org/besuch
EINTRITTSPREISE
Vollpreisticket: EUR 15,00
Ticketinformation: www.leopoldmuseum.org/tickets
PROGRAMM
Aktuelle Informationen zum Rahmenprogramm: www.leopoldmuseum.org [mst]
Link zu: Münter Ausstellung, Leopoldmuseum
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