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Buchrezension
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Mord in Parma
Cover: Mord in Parma
© Rowohlt Verlag
  

„Paolo Ritter hasst seinen italienischen Vornamen und ist überhaupt ein grüblerischer Mensch. Beides liegt an seinem episodischen Gedächtnis. Nun soll er in München gefundene NS-Raubkunst nach Parma überstellen. Die Übergabe des Correggio an den Kurator der Galleria Nazionale läuft nach Plan, und Paolo kann das mittlerweile geschlossenes Hotel seines vor Jahren verstorbenen Bruders in Cervia aufsuchen.
 

Dani Scarpa
Mord in Parma
352 Seiten
ISBN: 978-3-499-00242-7

Im Ristorante im Erdgeschoss kocht immer noch die temperamentvolle Lucia, die nicht weiß, dass er der Erbe ist. Bevor er entscheiden kann, was mit dem Haus werden soll, wird der Kurator in Parma tot aufgefunden. Anders als die italienische Polizeibehörde zweifelt Paolo, dass es sich wirklich um einen natürlichen Tod handelt." lautet die wirklich gelungene Einleitung auf dem Rückencover dieses Italienkrimis, bei dem der korrekte bis penible Herr Ritter in eigenartige und sehr emotionale Situationen gerät, aber allen Widrigkeiten zu Trotz den Mord doch löst.

Die Atmosphäre in Italien ist schön beschrieben. Auf der einen Seite ist die aufgesetzte Freundlichkeit der Kunstbranche, die mit Politik vermengt wird, wobei es einige Menschen gibt die mit Leib und Seele der Kunst angehören. Auf der anderen Seite gibt es die Herzlichkeit der ehemaligen Mitarbeiterin im Hotel bzw. im Restaurant und deren Umgebung, die die penible Schale Paolos aufwärmen, und zu Gesprächen und Lösungen führt, die sonst nicht möglich wären. Die beschriebenen Menschen sind schön vorstellbar – vom aalglatten kommenden Politiker, dem rüden Kommissario, der lebhaften Lucia, und auch den Problemen des Paolo Ritter durch sein excellentes Gedächtnis, aber auch seine Kindheitserinnerungen.

Spannend sind die Informationen über Kunstfälschung, welche Materialien gefordert sind, und um welche wenig sympathischen Zeitgenossen es hier geht / gehen kann.
Da es auch um ein Restaurant geht, fehlt es nicht an einem Rezept eines Nudelsgerichts der Emilia-Romagna.

In Summe ein gelungener Kriminalroman, die gut unterhält, und ein klein wenig die Reisesehnsucht beruhigen kann. Viel Freude beim Lesen !

[chs]

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