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Ausstellungsbericht
Mika Rottenberg. Antimatter Factory bis 10. August Kunsthaus Wien
Das KunstHausWien verweist mit zwei neuen Ausstellungen - "Plastic Matters" und "Antimatter Factory" ab 27. Februar auf die Dringlichkeit, Konsum zu hinterfragen und Ressourcen wie Plastik neu zu denken. Mika Rottenbergs Antimatter Factory nimmt in surrealen, kaleidoskopischen Bildwelten den Hyperkapitalismus und seine sozialen und ökologischen Folgen kritisch und humorvoll unter die Lupe.
In Mika Rottenbergs Antimatter Factory steckt die Welt voller Absurditäten: ein Finger streckt sich aus der Wand, Menschen niesen Mahlzeiten auf den Tisch und aus Holzstämmen wachsen Plastikpilze. Mit der Ausstellung gibt das KunstHausWien einen umfassenden Einblick in das vielseitige Schaffen der 1976 in Argentinien geborenen, in Israel aufgewachsenen und in New York lebenden Künstlerin.
Gerlinde Riedl, Direktorin KunstHausWien: „Soziale und ökologische Ausbeutung, Überproduktion und Ressourcenverschwendung: Während die Resignation in der Gesellschaft im Angesicht der globalen Herausforderungen zunimmt, begegnet Mika Rottenberg den großen Themen unserer Zeit mit einem provokanten Augenzwinkern. Es ist Kunst wie diese, die uns durch ihren Perspektivenwechsel die Sinnlosigkeit des weltweiten Konsums schonungslos vor Augen führt und deren Absurdität und Unlogik zugleich etwas äußerst Befreiendes hat.“
Präsentiert werden bedeutende Filme und Installationen der letzten zwanzig Jahre, kinetische, teils interaktive Arbeiten sowie eine neue Serie hybrider Skulpturen aus organischen Materialien und recyceltem Plastik. Von einer Perlenzucht über einen chinesischen Großmarkt für Billigwaren bis hin zur Herstellung von Fertiggerichten: Rottenbergs Arbeiten decken die grotesken Mechanismen globaler Lieferketten, industrieller Fertigung und profitorientierter Arbeit auf, und zeigen die skrupellose Ausbeutung von Menschen und Ressourcen.
Humor, Realität und Fantasie
Mit absurd-entwaffnendem Humor beleuchtet die Künstlerin die zunehmende Entfremdung in einer hyperkapitalistischen Welt und mahnt die Dringlichkeit eines Ausstiegs aus diesen Strukturen an. Der Titel der Ausstellung zitiert den Namen einer Forschungsabteilung am CERN in Genf, die Experimente zur Antimaterie durchführt. Rottenberg fand dort Inspiration für ihre Arbeit Spaghetti Blockchain.
Sophie Haslinger und Barbara Horvath, Kuratorinnen der Ausstellung: „Mika Rottenbergs Arbeiten bestechen durch ihre visuelle Verführungskraft und ihren absurd-entwaffnenden Humor. Ihre filmischen wie skulpturalen Installationen laden die Betrachter:innen in eine Welt ein, in der Realität und Fantasie verschmelzen, während sie die Absurditäten und Komplexitäten von Kapitalismus, Arbeit und Globalisierung beleuchten.“
Die Ausstellung Mika Rottenberg. Antimatter Factory ist eine Kooperation des KunstHausWien mit dem Museum Tinguely in Basel und dem Lehmbruck Museum in Duisburg.
Plastic Matters im Projektraum Garage
Gleichzeitig mit Mika Rottenberg startet am 27. Februar 2025 im Projektraum Garage die Ausstellung Plastic Matters, eine Zusammenarbeit mit Precious Plastic Vienna und FANTOPLAST. Abseits industrieller Verwertungsprozesse veranschaulicht die Ausstellung komplexe Zusammenhänge von Produktion, Wiederverwertung und Gebrauch. Bis zum 25. Mai finden unter dem Motto „Lang lebe das Plastik“ regelmäßige Workshops zur Wiederverwertung von Kunststoff statt, die das Bewusstsein für die wachsende Problematik schärfen und Teilnehmer:innen aktiv zum gesellschaftlichen Handeln auffordern. Plastic Matters schlägt vor, Plastik nicht mehr nur als reinen Abfall zu verstehen, sondern als wertvolle zirkuläre Ressource.
Veronika Hackl und Stephan Kuss , Kurator:innen des Projekts: „Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Plastikmüll eine massive Bedrohung für unsere Umwelt darstellt. Mit Plastic Matters wollen wir nicht nur auf dieses Problem aufmerksam machen, sondern auch aktiv Handlungsräume eröffnen. Deshalb konzentrieren wir uns auf die Möglichkeiten der Kunststoffaufarbeitung abseits industrieller Dimensionen, die für jede:n von uns umsetzbar sind. Von einfachen Objekten bis hin zu komplexen Designs und Installationen – recyceltes Plastik kann in unzähligen Varianten verarbeitet werden.“