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Ausstellungsbericht
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Kelten
Ausstellungssujet Kelten 2023
© Atelier Olschinsky, Josef Schimmer, Mario Wallner (ZAMG, Archeo Prospections)
  

Der Begriff „Kelten“ hat seit jeher die Fantasie der Menschen angeregt. Sie werden ab der Antike bis heute als furchterregende Krieger, als „edle Wilde“, als versierte Handwerker oder als Hüter geheimen Wissens dargestellt. Doch welche Vorstellungen treffen die Wahrheit und was entspringt der Welt der Vermutungen und Legenden?

von: 18.Mar 23
bis: 26.Nov 23


MAMUZ
das Urgeschichtemuseum
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach, AT
Tel: +43 2572 20719
Fax: +43 2572 20719 20
Email: info ::: mamuz. at
http://www.mamuz.at/

Öffnungszeiten:
Di–So: 10–17 Uhr



Karten mit Ziel und
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Dank moderner archäologischer Forschung kann ein detailreiches Bild der Lebensumstände der Kelten gezeichnet werden: Erleben Sie, wie sich das Leben der Menschen, die vor mehr als 80 Generationen Niederösterreich bevölkerten, gestaltet hat. Die Ausstellung vermittelt anhand von zahlreichen außergewöhnlichen archäologischen Funden ein neues Bild vom Alltag, vom Glauben und vom Schicksal der Menschen zur Keltenzeit und bricht mit stereotypen Vorstellungen und Klischees.

In der späten Eisenzeit von etwa 450 v. Chr. bis Christi Geburt besiedelten die keltischen Stämme Mittel- und Westeuropa. Zahlreiche Hinterlassenschaften zeugen von einer hochentwickelten Kultur. Heute wissen wir, dass es sich bei ihnen um keine einheitliche Bevölkerung handelte, sondern um Gruppen und Stämme mit einer ähnlichen materiellen Kultur und Sprache. Die Kelten errichteten stadtartige Siedlungen, betrieben innovative Landwirtschaft und regen Handel in weiten Teilen Europas.

Besonders ihre hochwertige Metallverarbeitung und Schmiedekunst war gefragt. Inspiriert vom Geld der Griechen begannen sie, eigene Münzen aus Gold und Silber zu prägen, die als Zahlungsmittel für den örtlichen sowie für den überregionalen Handel genutzt wurden. Da die Kelten selbst keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen haben, stammt ein Großteil des Wissens über ihre Kultur aus Schriften römischer und griechischer Autoren. Funde aus archäologischen Grabungen zeigen, wie die „Barbaren“ der späten Eisenzeit, die von ihren Nachbarn als „Kelten“ bezeichnet wurden, wirklich lebten. Auch wenn wir nie wissen werden, wie sie sich selbst nannten, ist es doch möglich, ihre Lebensumstände und Schicksale nachzuzeichnen.

Ausstellungskurator Peter Trebsche: „Geht man einzig und allein von antiken schriftlichen Aufzeichnungen aus, so entsteht ein einseitiges Bild der keltischen Stämme. Dank der archäologischen Forschungen sind wir heute in der Lage, die Schriftquellen zu ergänzen und teilweise zu korrigieren. Zahlreiche Ausgrabungen informieren uns ausführlich über Lebensbereiche wie zum Beispiel die Siedlungen mit ihren Häusern und Heiligtümern, das hochentwickelte Handwerk oder den weitgespannten Handel, über welche die Schriftquellen schweigen. In den letzten 20 Jahren ist es dank moderner Analysen sogar möglich geworden, aus den Grabbefunden individuelle Lebensgeschichten zu rekonstruieren. So erfahren wir Details aus dem Leben aller Bevölkerungsgruppen, also von Frauen und Männern, Jungen und Alten, und nicht nur über Herrscher und Krieger, die in den Schriftquellen erwähnt werden.“

Rund 300 eindrucksvolle Originalobjekte geben umfassende Einblicke in die Zeit der Kelten, darunter reich verzierte Schmuckstücke aus Gold, wertvolle Waffen aus Eisen, keltische Münzen, aber auch Alltagsgegenstände wie landwirtschaftliche Werkzeuge und tönernes Trinkgeschirr. Die Schau erstreckt sich auf zwei Stockwerke und wird in neun Themenbereiche gegliedert: Fantasie und Wirklichkeit; Kunst und Mythos; Blütezeit und Krise; Schneller, schärfer, bunter (Handwerk); Vom Acker in die Schüssel (Landwirtschaft); Geld regiert die Welt; 5 Schicksale – Lebensgeschichten aus der Keltenzeit; Rituale und Heiligtümer; Kontakt und Konfrontation.

Ein Highlight der Ausstellung ist etwa der Goldring aus dem Fürstengrab von Rodenbach, der ein Zeugnis filigraner Handwerkskunst ist. Abgebildete Widderköpfe, Masken und Kelche regen die Fantasie an, auch wenn über deren genaue Bedeutung nur Vermutungen angestellt werden können. Kennzeichnend für die Kelten sind fein ausgearbeitete Fibeln, die für das Schließen der Kleidung verwendet wurden. Zu sehen ist auch die Figurenfibel von Ossarn, die mit einem Mischwesen mit Vogelkörper, Raubtierpfoten und runden Augen versehen ist. Eindrucksvoll präsentiert sich der Münzschatz aus Neubau (OÖ), der zeigt, dass Münzen bereits in der späten Eisenzeit als Zahlungsmittel für den regionalen und überregionalen Handel eingesetzt wurden. Erstmals zu sehen sind die Vogelfiguren aus Haselbach, die beispielhaft für die Vielzahl und den Variantenreichtum zoomorpher Darstellungen in der La Tène Zeit stehen. Die genaue Verwendung der Vogelfigürchen ist ungewiss, mögliche Funktionen wären als Amulett, Spielstein oder Gewicht.

Ein besonderes Augenmerk jüngerer Ausgrabungen in Niederösterreich sind die Heiligtümer aus Roseldorf, welches ein zentrales Thema der Schau darstellen. Im archäologischen Freigelände wurde ein Heiligtum auf Basis dieser Funde errichtet. Die Kultstätte zeigt den Götterkult der Kelten und lässt Vermutungen zu, was ihnen heilig war und wie sie mit den Göttern in Verbindung getreten sind.

Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ und NÖ Landesarchäologe, erläutert: „In den letzten Jahren hat sich in Niederösterreich bei der Erforschung der Kelten viel getan. Zum Beispiel brachten die archäologischen Grabungen und Surveys bei Haselbach und Ronthal zahlreiche neue Erkenntnisse und Funde zutage. Sie werden im Zuge dieser Ausstellung das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.“

[pge]

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