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Earth Hour und die Umwelt

Zum zehnten Mal findet am heutigen Samstag die Earth Hour statt, 7000 Städte und Gemeinden in 178 Ländern nehmen dieses Jahr teil und wollen so ein Zeichen setzen. Dabei ist es ja überaus romantisch, elektrisches Licht durch Kerzen zu ersetzen - umweltpolitisch aber nicht unbedenklich. Denn durch das Abbrennen von Kerzen wird CO2 emittiert und gar nicht so wenig.

Eine Recherche im Web hat ergeben, dass eine typische Haushaltskerze in einer Stunde 10-15 g CO2 produziert. Das lässt sich aus der Chemie der Verbrennung auch gut herleiten, dabei werden 40W an Energie produziert, die zum größten Teil als Wärme abgegeben werden. Das typische produzierte Licht liegt dabei um die 13 Lumen. Zum Vergleich, eine 40W Glühbirne produziert um die 500 Lumen, ein modernes LED Leuchtmittel benötigt gerade 5-6W für den gleichen Lichtstrom.In Australien, dem Mutterland der Earth Hour rechnet man bei der Stromerzeugung mit 1000g CO2/kWh, in den EU27 laut IAEA mit 400g, in Österreich mit dem hohen Wasserkraftanteil gar nur 200g bzw. im LCA 300g.

Daraus ergibt sich, dass eine Kerze zwischen 9 - 14,5 g CO2 mehr produziert )pro Stunde), als die elektrische Beleuchtung, die in der Earth Hour abgeschaltet wird. Nun muss man allerdings auch das verwendete Wachs einbeziehen, denn nicht alle Kerzen stammen aus der Petrochemie. Während nur etwa 1% der in Europa verkauften Kerzen aus Bienenwachs oder anderen ökoligisch unbedenklichen Stoffen bestehen, teilen sich die verbleibenden 99% ziemlich gleich auf Stearin und Paraffin auf. Stearin wird aus pflanzlichen Stoffen gewonnen, Paraffin hingegen aus Erdöl und somit sind fast 50% der CO2-Emisiionen netto Emissionen.

Auch die Stearinkerzen haben einen negativen ökologischen Beigeschmack, die überwiegende Zahl der kostengünstigen Kerzen werden aus Palmöl erzeugt. Durch die Urwaldvernichtung zu Gunsten der Palmölplantagen werde jährlich alleine in Indonesien ca. 2,6 Millarden Tonnen CO2 freigesetzt. Wenn 2% des Palmöls für Kerzen verwendet werden, sind das immerhin noch beachtliche 31,2 Tonnen, die auf die Kerzen entfallen. Und bei den als ökologisch verkauften Sojaöl-Stearinkerzen sieht es auch nicht unbedingt besser aus, denn entgegen den Behauptungen die von Veganern gerne und oft wiedergekäut werden wandert ein großer Teil der Sojaproduktion, die Lateinamerikas Urwälder frisst, nicht in die Produktion von Tierfutter für die Nutztierhaltung, sondern in die Industrie. Dort werden dann vor allem Treibstoffe, aber auch Tofu oder Stearin produziert.

Sicher, die Earth Hour hat auch andere Effekte, etwa die Mobilisierung und Bewusstmachung. Aber auch direkt beim Energieverbrauch, denn die abgeschaltete Beleuchtung im offenen Raum oder in kommerziellen Gebäuden wird ja nicht durch Kerzen ersetzt.Aber eben nicht überall und wenn Samstag Abend wieder in Wohnungen, Restaurants und Hotels das Licht abgeschaltet wird und hundertausende Kerzen angezündet werden sollte man doch nachdenken und verstehen, dass dadurch tausende kg CO2 zusätzlich in die Atmosphäre geblasen werden...

[kjz]

Link zu: Earth Hour Österreich

Link zu: Earth Hour International

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