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Sitzen 69 - Revisited

© MAK |
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Das MAK wiederholt eine Ausstellung aus dem Jahre 1969, die sich mit den Design der Sessel der 60er Jahre auseinandersetzte. Die kleine Schau bringt aber auch als Gegenpol die Sessel, die wir heute für das typischen Design der 60er halten. Es erwartet sie sehr interessante Auseinandersetzung zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen auf das Design von vor 50 Jahren.
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von: 13.Nov 19
bis: 29.Mar 20
Museum für angewandte Kunst -MAKStubenring 5 1010 Wien, AT Tel: +43 1 712 80 00 Fax: +43 1 713 10 26 Email: office ::: mak. at http://www.mak.at/Öffnungszeiten: Mi–So 10 – 18 Uhr
Di 18 - 22 Uhr (Eintritt frei)
Karten mit Ziel und
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Bunte, poppige Möbel und Design-Ikonen wie den Panton Chair (1967) von Werner Panton oder den Fauteuil Galaxy (1966) von Walter Pichler wird traditionellen hochwertigen „Tischlersesseln“ gegenübergestellt. Vor 50 Jahren präsentierte das Österreichische Museum für angewandte Kunst (heute MAK) in der Möbelausstellung Sitzen 69 gediegene „Tischlersessel“ aus Skandinavien, Italien, Deutschland und Österreich. Sitzgelegenheiten, die heute für die Epoche charakteristisch sind, fehlten damals allerdings. In dieser Schau wird das Thema nochmal aufgegriffen und die aus Holz und in Handarbeit von Tischlern gefertigten Sessel mit verspielten und verrückten Möbelobjekten, die zum Inbegriff der alternativen und utopischen Wohnkonzepte der 1960er Jahre wurden, verglichen.
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Mit rund 45 Objekten aus der eigenen Sammlung, aufgeteilt auf vier Podeste, wird ein Einblick in die zeitgenössische Konsumgüterproduktion der 1960er Jahre geboten. Die Ausstellung Sitzen 69 war nicht darauf angelegt, einen Überblick über die neuesten Tendenzen des internationalen Gegenwartsdesigns zu geben. Entsprechend den Statuten des Museums wurde der Aufgabe nachgekommen, „Kunstindustrie und Kunstgewerbe zu fördern und den Geschmack der Zeitgenossen zu bilden“, wie dies im begleitenden Ausstellungskatalog formuliert wurde.
Als vorbildlich wurde dabei vor allem das skandinavische Design erachtet, das in der Nachkriegszeit zum Inbegriff der „guten Form“ avancierte. Möbelentwürfe aus Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen von Designern wie Alvar Aalto, Finn Juhl, Ole Wanscher oder Hans Wegner waren durch eine pragmatische Schlichtheit charakterisiert.
Die damalige Ausstellung stellte auch Querverweise zu österreichischen Entwürfen her, speziell zur Wiener Möbeltradition. Es waren unter anderem auch von Josef Frank entworfene und von der Wiener Firma Haus & Garten ausgeführte Sessel zu sehen, die noch aus der Zeit um 1930 stammten. Frank war zweifellos der bedeutendste österreichische Möbeldesigner und Raumgestalter der Zwischenkriegszeit; im Ausstellungskatalog Sitzen 69 wurde er als „Begründer des damaligen ‚neuen Wiener Stils‘“ genannt.
Sitzen 69 war als Plädoyer zu verstehen, entsprechend dem international anerkannten Vorbild der skandinavischen Länder an die eigene Tradition der hervorragenden Wiener Möbelentwürfe der ersten Jahrhunderthälfte anzuknüpfen. Zugleich war damit programmatisch der Anspruch formuliert, sich nicht dem Diktat von Mode und Zeitstil zu beugen.
In den 1960er Jahren entstand unter dem Einfluss der Pop Art und des Raumfahrtzeitalters innovatives Design im Möbelbereich, darunter viele Entwürfe, die heute als „Designklassiker“ gelten, wie der Sacco der italienischen Designer Piero Gatti, Cesare Paolini und Franco Teodoro oder das Sitzöbjekt Tongue des französischen Designers Pierre Paulin. Mit ikonischen, international bekannten Beispielen erweitert nun diese Ausstellung den in Sitzen 69 intendierten Blick auf die Sitzgelegenheiten der 1960er Jahre. [pge]

© Life-style.at

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