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Strangers to Citizens – Auswanderer werden Mitbürger
© Schottenstift |
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Diese Ausstellung beschäftigt sich mit den durch Cromwell und der anglikanischen Kirche vertriebenen katholischen irischer Migranten auf dem europäischen Festland in der frühen Neuzeit, die in den Ländern Europas eine neue Heimat suchten. |
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Seit jeher hatte es zwischen Irland und dem europäischen Festland Bewegungen von Menschen, Ideen und Gütern gegeben. Tiefgreifende soziale, religiöse und ökonomische Umbrüche verstärkten nach 1600 diesen Austausch und trieben neue Wellen irischer Migranten nach Kontinentaleuropa. Auf kleinen Schiffen kämpften enteignete Aristokraten und arbeitslose Militärangehörige mit umherziehenden Akademikern, vertriebenen Geistlichen und mittellosen Armen um einen Platz für die Überfahrt. Mit wenig mehr als ihrem Verstand im Gepäck sahen diese politischen, religiösen und wirtschaftlichen Flüchtlinge, die einander oft auch gegenseitig mit Zwietracht begegneten, einer ungewissen Zukunft im Ausland entgegen.
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Nicht alle von ihnen wurden freundlich aufgenommen – besonders den armen Migranten war ein kühler Empfang sicher. Im Laufe der Zeit gelang es diesen „Außenseitern“ jedoch, einen „Insider“-Status zu erlangen. Die irischen Einwanderer bildeten Gemeinschaften und integrierten sich schließlich in die Gesellschaften ihrer jeweiligen Gastländer. An ihrem Beispiel wird auch heute noch deutlich, dass Migration in keiner Weise eine vorübergehende Ausnahmeerscheinung ist, sondern ein beständiger Teil des menschlichen Wesens.
Die Schau wurde ursprünglich 2007 unter der Schirmherrschaft des an der Maynooth University beheimateten „The Irish in Europe Project“ und der National Library of Ireland in Dublin konzipiert. Die mobile Version wurde anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Irlands im Jahr 2013 vom Department of Foreign Affairs and Trade entwickelt und finanziert; seitdem ist sie als Plakatausstellung unterwegs durch Europa.
Wenngleich das Schottenstift im von der Ausstellung behandelten Zeitraum keine Beziehungen zu irischen Einwanderern hatte, so fiel die Entscheidung für das Kloster als Ausstellungsort doch aufgrund der irischen Vergangenheit der Abtei: In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens gehörte das Schottenstift zum Verband der sogenannten „Schottenklöster“ und wurde daher von seiner Gründung 1155 bis zum Jahr 1418 ausschließlich von irischen Benediktinermönchen bewohnt. Auch heute noch pflegt das Kloster gute Beziehungen zur irischen Gemeinde in Wien und ist etwa auch in die jährlichen Feierlichkeiten zum St. Patrick’s Day eingebunden. [pge]
© Schottenstift
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