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Peter Piller - Belegkontrolle
© Peter Piller/ Bildrecht, Wien 2016 |
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In dieser Photoausstellung entführt uns Peter Piller in die Welt das Banalen, indem er uns in thematisierten Werkgruppen Einblick gewährt in sein Archiv, das er im Laufe der Jahre mit Gebrauchsphotographien aus Zeitungen zusammengetragen hat. Er konfrotiert uns dabei mit einem kuriosem und lächenden Blick auf das Alltägliche.
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Mitte der 1990er Jahre arbeitete der deutsche Künstler Peter Piller während des Kunststudiums bei einer Medienagentur. Regionale Werbekunden und Firmen ließen von ihm prüfen, wo und in welcher Form ihre geschalteten Anzeigen tatsächlich auch erschienen waren. Ähnlich wie Richard Prince während seines Jobs bei der Time Life Company (der Ursprung seiner heute weltbekannten Serie der Cowboys), stieß Peter Piller beim täglichen Durchblättern der Presse auf besondere Photographien, die er schon bald zur Seite legte und mit Kategorien wie „Auto berühren“, „Noch ist nichts zu sehen“, „Bauerwartungsflächen“ oder „Schießende Mädchen“ versah. Über Jahre hinweg ist das bis heute über 7.000 Bilder umfassende „Archiv Peter Piller“ entstanden, das der Künstler immer wieder neu befragt und in thematische Werkgruppen sortiert und ablegt. Diese Ausstellung bietet nun einen Einblick in dieses große Bildarchiv.
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Das Verhältnis von Wort und Bild ist in Pillers Werk ein wichtiges Kriterium der Sichtung. Wo andere nichts erkennen, entwickelt der Künstler durch wiederholtes, konzentriertes Betrachten ein feines Gespür für die verborgenen Qualitäten der Gebrauchsphotographie. In Gruppen arrangiert und durch Titel kodiert, bringt Piller das gefundene oder zugespielte Bildmaterial in andere Kontexte und überführt es so in eine neue künstlerische Ordnung. „Von Erde schöner“ beispielsweise ist eine raumgreifende Installation eines Archivs unzähliger Luftbildaufnahmen von Einfamilienhäusern aus den 1980er Jahren. „Nimmt Schaden“ ging aus dem digitalen Photo - Fundus einer Schweizer Versicherungsgesellschaft hervor und ist eine stille Ode an die unbekannten Photographen.
Mit der Serie „Erscheinungen“ lernen wir Piller auch als Photographen kennen. Wie bei den Serien „Bereitschaftsgrad“ und „Umschläge“ – Arbeiten, denen Magazine der 1960 - 80er Jahre zugrunde liegen - hat der Künstler den Bildern die Textstellen genommen, nur die graphischen und photographischen Elemente transportieren Information. Mit „Nachkriegsordnung“ gelingt dem Künstlern durch die Zusammenstellung von 35 Abbildungen desselben Motivs – einer Explosion nach einem Bombenabwurf über Bagdad im Jahr 2003 – verschiedenen deutschen Tageszeitungen entnommen und freigestellt, eine pointierte Aussage über das politische Gewicht von Photographien.
Der Blick des Künstlers gilt hier wie dort dem täglichen Leben und gibt unseren profanen Handlungen und Ritualen einen heiteren und zuweilen ernsten Erkenntnisraum. Seine Zusammenstellungen und Analysen ermöglichen photographische Repräsentation und deren Rezeption kritisch zu hinterfragen.
Peter Piller, geboren 1968, lebt in Hamburg. Seit 2006 ist er Professor an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. [pge]
© Kunst Haus Wien 2016, Foto: Eva Kelety
© Kunst Haus Wien 2016, Foto: Eva Kelety
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